Die Ängste beim Coming-out an der Schule
„Natürlich würden wir im Unterricht gern über Homosexualität sprechen … es gibt aber keinen Bedarf bei den Schülern.“So oder ähnlich lauten die Reaktionen vieler Lehrerinnen und Lehrer, denen wir eine Zusammenarbeit in Aufklärungsfragen anbieten. Oft spiegelt sich hierin gar keine bewusste Ablehnung; man glaubt vielmehr, die Interessen seiner Schülerinnen und Schüler realistisch einzuschätzen. Aber: Ist nicht gerade Desinteresse der erste Schritt zur Ausgrenzung? „Schwul“ ist nicht selten ein Schimpfwort. Und Schwulsein ist alles Mögliche, nur kein Lebenskonzept. So stellt es sich jungen Menschen immer wieder dar: Im Ringen um die Anerkennung der Gruppe will man sich möglichst angepasst und ohne nennenswerte Makel präsentieren. Da passt Homosexualität selten ins gesellschaftliche Bild. Ausgrenzung und Diskriminierung Homosexueller sind die Folge. Soll man wirklich seine Freundeskreise aufgeben müssen, weil man verspürt, anders zu sein? Gehört man dann plötzlich nicht mehr dazu? Das Coming-out ist der erste Schritt, sich selbst als lesbisch oder schwul bezeichnen zu müssen. Abhängig vom Umfeld, ist es meist auch der Schritt ins Abseits. Die Gruppe ist irritiert. Sie weiß mit dem Anderen nicht umzugehen, grenzt das „Problem“ kurzerhand und gründlich aus. Solche Fälle von Ausgrenzung sind durch Aufklärung und regelmäßige Präsenz der Thematik weitestgehend vermeidbar. KontaktLandeskoordinierungsstelle für LesBiSchwule Belange |