"ZEIT"-Artikel: Im Fremdkörper
Sie kamen als Frauen zur Welt, doch sie fühlen sich als Männer. Ein Student kämpft dafür, ein Mann zu sein, ein Dozent hat diesen Kampf schon hinter sich. Wie geht es ihnen damit?
Till wollte nur auf die Toilette gehen. Im Vorbeigehen lächelte er der Putzfrau im Gang zu und öffnete die Tür zur Männertoilette. "Fräulein!", rief sie ihm hinterher, grinste ihn an und sagte: "Da müssen Sie rein." Dann zeigte sie auf die Tür links daneben. Till zögerte. Sollte er etwas sagen? Er tat es nicht, murmelte nur "Danke" und nahm stattdessen die Damentoilette.
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Transsexualität: Gefangen im falschen Geschlecht
Diana ist eine ganz normale Frau. Heute. Ihr Weg dahin war jedoch lang und steinig: Auf die Welt gekommen ist sie vor 44 Jahren mit männlichen Geschlechtsmerkmalen.
Weibliches Hirn, männlicher Körper
Für die meisten von uns ist es schwer zu verstehen, dass es Menschen gibt, die „im falschen Körper“ stecken. Frau ist Frau und Mann ist Mann. Punkt. Vielleicht lassen wir noch gelten, dass es Männer gibt, die einfach gerne hin und wieder Frauenkleidung tragen – und belächeln es ein wenig. „Transen“ eben. Dabei hat die reine Vorliebe für „Mädchenkleider“ überhaupt nichts mit Transsexualität zu tun – das ist eher Transvestitismus oder einfach ein Fetisch. Transsexualität jedoch ist weder ein Fetisch noch hat es mit der sexuellen Ausrichtung zu tun, sondern mit einem „falschen Körper“, in dem die andersgeschlechtliche Seele gefangen ist. Transsexuell zu sein bedeutet, dass sich das Gehirn nicht demselben Geschlecht entsprechend entwickelt hat wie der Rest des Körpers.
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Das Leben als Transsexuelle
Ich bin Angi, 26 und transsexuell. Als Mann geboren ist meine Seele und mein Denken weiblich, eben gefangen im falschen Körper. Durch Hormontherapie entdecke ich nun endlich Stück für Stück die weibliche Welt.
Ich konnte es nie verstehen, wieso ich männlich aussah, obwohl ich anders fühlte. Ich wollte schon immer mit MakeUp spielen, wollte weibliche Formen und auch in der Gesellschaft kam ich mit meinem Bild als Mann nicht zurecht.
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Buschbaum spricht über seine Transsexualität
16. August 2009 23.07 Uhr, Ulrike Krieger
Der Stabhochsprungstar, der eine Frau war, spricht in der B.Z. über seine Transsexualität.
Januar 2008, ein bewegender Auftritt in der Kerner-Show. Yvonne Buschbaum (EM-Dritte 2002 und Ex-Stabhochsprung-Star) bekennt sich im ZDF – und auch in der B.Z. – zur Transsexualität.
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Stabhochspringer Buschbaum: "Ich war nie eine Frau"
Balian Buschbaum lebte 27 Jahre lang im falschen Körper. 2007 entschloss er sich zu einer Geschlechtsumwandlung. Heute sagt er: Man muss den Mut finden, sich von seinen Zwängen zu lösen.
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Es geht um Frauen und Männer, um Glück, um Spitzensport und Sex. Die Geschichte von Balian Buschbaum passt perfekt ins Medienschema. Plakativ und knallig in der Bild – ohne dass diese je mit ihm gesprochen hätte. Zurückhaltender in Günther Jauchs roten Stern TV-Sesseln. Balian Buschbaum, der als Yvonne deutsche Meisterin im Stabhochsprung war, hat ein Buch über Transsexualität geschrieben. Über seine Transsexualität. In erster Linie wollte Buschbaum sich selbst erklären – seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten gegenüber. Doch das Buch schnellte bis auf Rang 18 der Spiegel-Bestsellerliste. Der Verlag hätte es gerne "Ich war eine Frau" benannt. Aber Buschbaum wollte das nicht. "Ich war nie eine Frau. Ich war schon immer ein Mann, nur hatte ich den falschen Körper."
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Eigentlich wie bei jedem guten Paar
Jasper und Lukas haben sich als Mann und Frau ineinander verliebt. Heute leben sie als Männer zusammen. Über eine ganz normale Beziehung zwischen den Geschlechtern.
Von Anne-Dore Krohn
Es hatte ganz am Anfang einmal diese Frage gegeben. „Würdest du mich auch lieben, wenn ich ein Mann wäre?“, hatte sie gefragt. Er hatte eine Weile überlegt, wie es seine Art ist, und gesagt: „Vielleicht, ja, das kann ich mir schon vorstellen.“ Als Lukas davon erzählt, kündigt er an, dass Jasper sich wahrscheinlich nicht daran erinnern wird. Und wenn man Jasper darauf anspricht, weiß er es tatsächlich nicht mehr so genau und muss lachen, weil das immer so ist, dass Lukas sich viel besser erinnert: an den Tag, an dem sie sich das erste Mal küssten. Was sie im Kühlschrank haben. An welchem Datum ihre Hochzeit war.
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Aus dem Alltag einer transsexuellen Prostituierten
Leyla ist 23, transsexuell und arbeitet in Freiburg als Prostituierte. Im großen fudder-Portrait erzählt sie ganz offen, wie sie zu diesem Job gekommen ist, was sie empfindet, wenn sie ihre Kunden bedient und welche Grenzen diese zu beachten haben. Der Bericht einer Frau, deren Beruf von großen Teilen der Gesellschaft immer noch nicht akzeptiert wird.
Der Anfang
Mit 18 habe ich angefangen, als Prostituierte zu arbeiten. Nach dem Hauptschulabschluss habe ich eine Ausbildung zur Nageldesignerin gemacht und anfangs auch in diesem Beruf gearbeitet.
Bald geriet ich aber in Geldschwierigkeiten und schaute mich nach anderen Verdienstmöglichkeiten um. Die Tante einer Freundin arbeitete als Prostituierte und hat mich neugierig gemacht. Erste Erfahrungen sammelte ich in einem Erotik-Massagesalon. Dort werden erotische Streicheleinheiten verteilt, es kommt aber nicht zum Akt. Irgendwann landete ich in einem Bordell.
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Die Frau in mir
Nach fast 23 Jahren als 'Matthias' feiert Lara jetzt ihren ganz persönlichen „Frauentag“
(IIdiko Röd) „Richtig verstehen kann das keiner, der nicht in meinem Körper steckt“, sagt Lara über ihre Transsexualität. Seit sie bewusst denken konnte, hat sie es aus tiefster Seele gehasst: das Ding zwischen ihren Beinen. Dieses nutzlose, irritierende Stück Fleisch. Wenn Lara von ihrem Penis spricht, sagt sie meist „meine Männlichkeit“. Und es klingt wie „mein Makel“. „Innerlich fühle ich so, dass das gar nicht da sein darf.“
Sie senkt ihren Blick aus den wunderschön geschminkten Augen. Durch die Emotionen wird der Zug um den Mund kantiger. An ihrem schmalen Hals zeichnet sich der Adamsapfel unterm Make Up ab.
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