Parasiten-Trichomoniasis
Erreger
Die einzelligen Parasiten Trichomonas vaginalis (auch Trichomonas urogenitalis, Trichomonaden), die zur Untergruppe der Flagellaten (Geißeltierchen) gehören.
Epidemiologie
Weltweit mit schätzungsweise 170(-200) Millionen die häufigste sexuell übertragbare Infektion; gehäuftes Auftreten im frühen Erwachsenenalter (höhere sexuelle Aktivität); bei Frauen häufiger als bei Männern. In Europa und den USA abnehmende Tendenz der Neuinfektionsrate.
Übertragungswege
Ungeschützter Geschlechtsverkehr, Schmierinfektionen über feuchte Gegenstände, z.B. Dildos und Sexspielzeuge, aber auch Handtücher (nicht selten bei Kindern) und in Feuchträumen (z.B. Sauna).
Symptome
Bei Männern häufig symptomfrei bzw. eventuell Blasenentzündung (Zystitis), Harnröhrenentzündung (Urethritis) oder Prostatitis; bei Frauen v.a. Scheidenentzündung (Vaginitis) mit eitrigem, schaumigem, übelriechendem Ausfluss und quälendem Juckreiz.
Diagnose
Mikroskopische Untersuchung von Scheiden- und Harnröhrenabstrich, serologisch, eventuell Polymerasekettenreaktion (PCR).
Meldepflicht
Nein.
Therapie
V.a. Metronidazol, alternativ Tinidazol oder Clotrimazol.
Prophylaxe
Kondome und Safer Sex. Handtücher, Dildos und Sexspielzeuge sollten nur bei einer Person benutzt bzw. vor Weitergabe an andere lange und gründlich gereinigt werden.
Partnermitbehandlung
Eine Mitbehandlung von Sexualpartnern und -partnerinnen wird empfohlen.
Schwangerschafts-assoziierte Besonderheiten
Ein Zusammenhang von vorzeitigem Blasensprung, Frühgeburt und niedrigem Geburtsgewicht des Kindes und Trichomoniasis ist beschrieben. Ob die Behandlung einer asymptomatischen Trichomoniasis während der Schwangerschaft die Häufigkeit dieser Komplikationen verringert, ist unklar; beim Vorliegen von Symptomen sollte eine Therapie durchgeführt werden. Während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate ist Metronidazol kontraindiziert.
Quelle : www.aidshilfe.de
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