Tripper
ErregerDas Bakterium Neisseria gonorrhoeae (sog. Gonokokken). EpidemiologieWeltweit schätzungsweise ca. 60 Millionen Neuerkrankungen jährlich; in Deutschland schätzungsweise 25.000-35.000 Neuerkrankungen jährlich. Die Häufigkeit ist abhängig von der sexuellen Aktivität (Zunahme mit der Zahl der Sexualpartner bzw. -partnerinnen) und ist in großstädtischen Ballungsgebieten höher. Zurzeit wird in den USA und Westeuropa eine Zunahme von Neuinfektionen vor allem bei Männern beobachtet. Übertragungswege: Geschlechtsverkehr (vaginal, anal, oral), selten Schmierinfektion. SymptomatikNach 2-7 Tagen kommt es bei Männern in ca. 70% zu Harnröhrenentzündung (Urethritis) mit Schmerzen beim Wasserlassen, eitrigem Harnröhrenausfluss (morgendlicher sog. Bonjour-Tropfen), Rötung der Eichel; bei Frauen in ca. 60% symptomarmer Verlauf: Entzündung von Muttermund (Zervizitis) und Harnröhre (Urethritis) mit Ausfluss (Fluor vaginalis) und Brennen beim Wasserlassen, Bartholinitis; eine Scheidenentzündung (Vaginitis) ist infolge der Schutzfunktion der Vaginalflora eher selten. Als extragenitale Infektionen können bei beiden Geschlechtern eine Gonorrhoe des Anorektalbereichs (Proktitis) mit typischen Symptomen und des Kehlkopfs (pharyngeale Gonorrhoe, Pharyngitis) mit eventuell nur geringen, uncharakteristischen Symptomen vorkommen; eine Gonoblennorrhoe mit Entzündung der Augenbindehaut tritt v.a. bei Neugeborenen erkrankter Mütter nach der Geburt auf. KomplikationenBei Männern Prostatitis, Nebenhodenentzündung (Epididymitis), bei chronischem Verlauf eventuell Harnröhrenverengung (Striktur); bei Frauen aufsteigende Infektion des Genitaltrakts mit Endometritis, Eileiterentzündung (Salpingitis) mit kolikartigen Schmerzen, Bauchfellreizung und hohem Fieber, Perioophoritis, Tuboovarialabszess, chronische Adnexitis; als Spätfolgen können eventuell Sterilität und Eileiterschwangerschaften auftreten; selten kommt es zu Sepsis, Herzentzündung (Endokarditis) oder Gelenkentzündungen casino online (Arthritis). DiagnoseNachweis von Gonokokken in Ausstrich und Kultur; in online casino Einzelfällen eventuell Polymerasekettenreaktion (PCR). MeldepflichtNein. TherapieMedikamentös mit Antibiotika (z.B. Spectinomycin, Ceftriaxon, Ciprofloxacin, Azithromycin), bei aufsteigender (komplizierter) Gonorrhoe Ceftriaxon, Erythromycin oder Ciprofloxacin; bei Augenbeteiligung Ceftriaxon; sorgfältige Kontrolluntersuchungen. Bei der Therapie sollte auf eventuell vorhandene Antibiotika-Resistenzen von Neisseria gonorrhoeae geachtet werden! PartnermitbehandlungEine unverzügliche Mitbehandlung von Sexualpartnern und -partnerinnen wird empfohlen. ProphylaxeVerringerung des Infektionsrisikos durch Kondome und Safer Sex, bei Orogenitalkontakten Verwendung von Latexfolien (Dental Dam). Dildos und Sexspielzeuge sollten nur bei einer Person benutzt und vor Weitergabe an andere lange und gründlich gereinigt werden. Schwangerschafts-assoziierte BesonderheitenEine Übertragung während der Geburt von der Mutter auf das Kind ist möglich und führt zu einer Infektion der Augenschleimhaut (sog. Gonoblennorrhoe); eine Prophylaxe mit 1% Silbernitrat (sog. Credé-Prophylaxe) sollte ggf. erwogen werden. Während der Schwangerschaft keine Behandlung mit Quinolonen oder Tetrazyklinen. |