Stolz, schwul zu sein
Meine Story über mein Coming-out: Ahoi, ich bin Charlie , 18 Jahre alt, aus Cottbus. (: Geoutet habe ich mich mit 12 Jahren. Gemerkt, dass mit mir etwas "nicht stimmt" habe ich allerdings schon viel früher. Im Kindergarten habe ich mich mit Puppen anstatt mit Autos beschäftigt, ich habe mich total gern verkleidet und kaum etwas mit Jungs gemacht. Bis heute besteht mein Freundeskreis größtenteils nur aus Mädchen und Frauen. Als ich dann die Grundschule besuchte merkte ich im laufe der Zeit, dass ich Jungs total interessant finde, obwohl ich nie das Bedürfnis hatte mit ihnen befreundet zu sein. Warum kann ich mir bis heute nicht erklären. Großartig bewegt hat es mich auch nicht aber als ich merkte, dass alle anderen Jungs anfingen über Mädchen zu sprechen oder sich schon das ein oder andere "Grundschul-Liebespärchen" gefunden hat, wurde es mir immer bewusster. Als dann mit beginn der Pubertät auch der Schulwechsel in die weiterführende Schule anstand, entwickelte ich eine immer stärkerwerdende Zuneigung gegenüber Jungs die ich toll fand. Also wusste ich, "ICH BIN SCHWUL". Allerdings steht und stand für mich immer fest, dass ich keinem Jungen meine Zuneigung spüren lasse, wenn ich nicht zu einhundert Prozent weiß, dass er auch auf das gleiche Geschlecht steht.
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Spätes Glück
Hallo, meine Name ist Daniel, ich bin 24 Jahre jung und Schwul. Und ich möchte Euch gerne meine Geschichte erzählen.
Meine Geschichte beginnt mit meinem Outing. Ich outete mich mit 19, eine Woche vor meinem 20.Geburtstag. Wenn ich nicht zwei Freunde gehabt hätte, einmal Sabine und Christian, die mir Mut zugesprochen haben, hätte ich mich wahrscheinlich nicht geoutet. Es war Sonntag der 05. April 2009, noch vor dem Frühstück bat ich meine Eltern ins Esszimmer. Beide kamen auch...Die Stimmung war schon recht angespannt. Mein Vater saß mir direkt am am Tisch gegenüber, meine Mutter saß links neben. Ich dann so: “Mutti, Vati ich muss euch etwas sagen”. Beide schauten schon sehr komisch. “Wir ihr wisst, ist das mein Leben und ich muss glücklich, werden und ich hoffe ihr steht zu und hinter mir.” An den Blicken meiner Eltern konnte ich erkennen, dass sie mit dem schlimmsten rechneten. Ich werde mein Leben so leben wie ich es für richtige halte. „Ich bin Schwul“.!!!
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Nein, ich bin nicht bi!
Hallo, kurz zu meiner Person: Ich männlich, bin mittlerweile 24 und lebe in Rostock, ich denke das reicht. Mein Coming Out:
Ich merkte schon in meiner Kindheit das ich femininer war als andere Jungs und spielte lieber mit Puppen und Barbies als mit Autos....dann mit ca. 13/14 habe ich es geliebt die sehr schönen Kleider meiner Mutter zutragen und mich zu schminken, eine damalige Freundin hat davon Fotos gemacht. Meine Mutter war natürlich nicht dabei :-) Ich sagte zu meiner Mutter, sie möchte bitte die Bilder entwickeln lassen und abholen und wichtig ist, das sie sich nicht die Bilder ansieht. Sehr naiv von mir...naja, sie fragte mich was das soll und ob ich ihr was sagen möchte...das fragte sie mich öfters.... In der Schule war es den meisten klar das ich schwul oder bisexuell bin....naja, dann hatte ich auch ne Freundin...aber alles nur um zu zeigen: Ich bin nicht SCHWUL!!!! War alles sehr hart für mich....dazu ist noch zu sagen, das ich auf einem Dorf mit 500 Einwohnern gelebt habe und man kannte sich halt...wie es nun auf einen Dorf so ist :-)
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Wahrheit oder Pflicht
Meine Geschichte fängt in der Schule an. Schon immer war ich nur mit den Mädchen der Klasse unterwegs, ob in den Pausen oder nach der Schule zum Shoppen. Ich dachte auch, dass ich Hetero bin, da ich zu diesem Zeitpunkt mit meiner Besten Freundin zusammen war, ja waren wir eigentlich wirklich zusammen? Wir haben weder geknutscht noch zusammen geschlafen? Was solls, mich interessierten immer Filmszenen wo Jungs oben ohne waren ich dachte mir dazumal nicht viel, in der Schule habe ich auch immer den einem Typen nachgeschaut, ich dachte ich wäre neidisch auf sein Aussehen, aber heute weiss ich, ich war verliebt. Dann kam der Tag X: der Typ fragte ob ich zu seiner Geburtstagsparty kommen will, ich kann auch bei ihm übernachten ich sagte ja klar komme ich, die Party war ganz normal, man hat miteinander gequatscht, gegessen, gelacht etc. Dann sind die anderen gegangen und er fragte mich ob ich schlafen gehen will oder ob wir noch was machen wollen, mir war alles egal ich wusste nicht wie reagieren soll, ich wurde wahrscheinlich rot hehe. Er sagte wir machen Wahrheit oder Pflicht. Es fing an mit Wahrheit bei mir er Wollte fragen ob ich noch Jungfrau bin, ich dann scheu wie ich war Ehmm ja.
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Es ging alles glatt.
Mein Coming Out liest sich vielleicht wie ein Comic aus Entenhausen. Ziemlich easy, ziemlich nett, weniger witzig, als man es sich erhofft. Und das sollte es auch. Ein Coming Out in Europa kann eben auch glimpflich verlaufen - gerade am Anfang dieses Jahrtausends:Ich habe das männliche Geschlecht schon sehr früh interessant gefunden, ohne das zu kategorisieren oder “eingestehen” zu müssen. Vielleicht lag das auch daran, dass ich ein sexueller Frühentwickler war. Vielleicht war bei mir aber auch gar nichts anders und die Menschen können oder wollen sich an ihre ersten kindlichen Fantasien oder Erfahrungen mit Sex nicht erinnern. Ich kann mich allerdings erinnern, dass ich seit je her Ritter Burgfräuleins vorgezogen habe. Und das wohl eher aus ästhetischen, als aus Rollenbild-Gründen heraus. Wir hatten daheim auch ein Rennrad-Kartenspiel (Cartoon-Illustrationen). Eine Karte mochte ich ganz besonders. Nämlich die, auf der ein Mann mit außergewöhnlich ausgeprägter Brust- und Armmuskulatur abgebildet ist, der durch eine Schlammpfütze fährt, einen Schlammspritzer ins Auge bekommt und dabei seinen Körper, in einer kraftstrotzenden Bewegung, nach oben reißt. Ich habe nie verstanden, warum dieser Typ im Spiel, unter den weniger punktebringenden Karten rangierte.
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Ein bisschen wie Liebe
Der Himmel war sternenklar und das Feuer prasselte, besonders nachdem mir der Wodka umgekippt war und sich über die Flammen ergoss. „Man Mona, der schöne Wodka! Is noch was drinne?“ Leon. Der Leon. Der Junge der seit ewigen, ewigen Zeiten in meinem Kopf herumgeisterte. Da lag er neben mir am Feuer. Behutsam hob ich die Flasche auf und hielt sie im hin. Falsch herum. Mit der Öffnung über sein Gesicht. „Alter! Du hast mir Wodka ins Auge gekippt.“ Ich bekam einen Lachanfall. Entschuldigte mich kurz und schaute wieder in den Himmel. Im Hintergrund sein leises Fluchen. „Ey, das brennt.“ Sterne, Sterne, Sterne. Erinnerungslücke. Caro stupste mich an. „Oder wie siehst du das?“ Ich hatte nicht zugehört. „Wie sehe ich was?“ Heute ist mir nicht mehr bewusst wer diese Caro ist, an dem Abend waren wir beste Freunde. „Na, du und Leon, ich finde ihr passt super zusammen.“ Ich sah auf die Schnapsleiche neben mir. Er schaute - wohl ähnlich verwirrt – zurück. Sein eines Auge gerötet, vielleicht wirkte das aber auch nur durch das Feuer so. Caro: „Küss sie doch mal.“ Leon richtete sich auf und beugte sich zu mir. Erinnerungslücke.
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Maik´s Geschichte
Es begann im Jugendalter wo ich merkte: ich mag nicht nur Frauen. Erzählt habe ich es keinem, weil da die Reaktion, wenn im Spaß darüber geredet wird, nicht so toll waren. So rannte die Zeit davon. In der Zeit hatte ich schon eine kleine Erfahrung gemacht - man fühlte ich mich gut. Als ich aus beruflichen Gründen umgezogen bin, habe wieder neue Freunde gefunden und es einem Kumpel anvertraut das ich auch auf Männer stehe. Er nahm das super auf und kam damit klar. Nur ihm erzähle ich alles was mit Männern zu tun hat. Und wir sind immer noch die besten Freunde. Da merkt man doch - das ist ein wahrer Kumpel. Er half mir noch einen Kontakt zu knüpfen, er kannte da einen aus seiner ehemaligen Klasse.
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Rausgeschmissen
Angefangen hat alles vor mehr als zwei Jahren schon... Ich kannte meinen Freund noch nicht... Ich habe da auch noch bei Luckenwalde gewohnt - bei meinen Eltern. War damals 16, und irgendwie ist wohl rausgekommen dass ich schwul bin. Eigentlich wollte ich es immer verheimlichen, weil ich genau wusste, wie meine Eltern reagieren. Und genau so kam es dann auch. Sie haben mich nur noch benachteiligt, mich beleidigt, mich minderwertig behandelt und ich habe mich nicht mehr wohlgefühlt daheim... Ich hab das sehr lange mitgemacht, und als ich 18 war, da war es dann noch schlimmer, ich will jetzt nicht so wirklich drauf eingehen was dann noch alles war. Auf jeden Fall musste ich da weg ... Und bin 50 km weit weg zu meinen Verwandten gezogen, wo ich erst mal über die Sommerferien 2008 untergekommen bin... Ich wollte dann aber nicht mehr weg, und dort bleiben. Das war dann auch kein Problem, also blieb ich dort und bin jeden Tag nach Luckenwalde zur Schule gependelt, mehr als 50 Kilometer...
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Gökhan: Ich wünsche mir, dass man sich gegenseitig so akzeptiert, so wie man ist
Ich bin in Altona geboren, in Hamburg zur Schule gegangen, hab Realschulabschluss gemacht und war dann von 1997 bis 1998 in Amerika. Vor vier Jahren habe ich meine Ausbildung als Speditionskaufmann absolviert, und jetzt arbeite ich bei einer Reederei. Was Ausgrenzung ist, habe ich schon in meiner Schulzeit lernen müssen. Ich habe nämlich sehr gelitten in der Schule, weil ich nicht so war wie die meisten Jugendlichen. Ich war immer etwas anders und zurückhaltender, habe andere nicht gehänselt. Kennt man ja, Jungs ziehen Mädchen an den Haaren, oder man wirft sich gegenseitig Schimpfwörter an die Köpfe. Das war nie was für mich.
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Schäm dich nicht und hab den Arsch in der Hose!
Fabian, 20 Jahre, Berlin Mit diesem Erlebnis ist auf einmal alles klar. Noch vor dem ersten Sex und vor der ersten großen Liebe sagt er es seiner Mutter, den Freunden in der Schule und der Familie. Keiner nimmt Abstand, ist pikiert oder sogar entsetzt. Seine Mutter ist zwar traurig, dass sie keine Enkel haben wird, aber sonst hofft sie für ihn, dass er einfach glücklich wird. Egal, mit wem. „Meine Eltern hatten selbst genug schwule Freunde, für sie war Schwulsein nichts Abnormales“, erzählt er. Fabian ist heute 20 Jahre alt. Er sitzt auf einem schwarzen Ledersofa im Schöneberger Szenetreff Mann-O-Meter und trinkt Latte macchiato. Hier arbeitet er als Jugendgruppenleiter, um anderen Jungs bei ihrem Coming-out zur Seite zu stehen. Er selbst ist ein Beispiel dafür, wie glimpflich ein Coming-out ablaufen kann – und wie verschieden die Reaktionen aufs Schwulsein sind, jenachdem, wo man lebt.
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