Hepatitis C
Hepatitis C ist eine von Viren hervorgerufene Entzündung der Leber. Die Krankheit wird in den meisten Fällen chronisch und kann zu Leberschrumpfung und Leberkrebs führen. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht, und auch nach einer Ausheilung kann man sich wieder anstecken.
Dein Risiko
Hepatitis C wird normalerweise über Blut, kaum aber beim Sex übertragen. Möglich sind sexuelle Übertragungen aber dort, wo viele Männer (in der Gruppe oder nacheinander) mit wechselnden Partnern harten Sex machen. Auch die HIV-Infektion scheint eine Übertragung leichter möglich zu machen. Die meisten Fälle von sexuell übertragener Hepatitis C betreffen HIV-positive schwule Männer – etwa 4 % von ihnen sind zusätzlich mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert.
So reduzierst du dein Risiko
Zieh dir beim Fisten für jeden Partner einen neuen Latex-Handschuh über, damit kein Blut aus dem einen in den anderen Darm gelangt! Nicht mit anderen in denselben Gleitmitteltopf greifen! Beim Analverkehr schützen Kondome. Wer sich ungeschützt ficken lässt, sollte wenigstens mehr Gleitgel als sonst, aber weniger Poppers nehmen – dann kommt es nicht so leicht zu Blutungen.
Hast du mehr als 10 Sexpartner im Jahr und/oder stehst du auf harte Sexpraktiken, lass dich einmal jährlich auf Hepatitis C untersuchen. Wenn du Anabolika spritzt, teile die Nadel nicht mit anderen. Wenn du Kokain oder Speed nimmst, zieh deine Line durch dein eigenes Röhrchen oder deinen eigenen Geldschein! Koks und Speed greifen die Nasenschleimhaut an und führen dort zu kleinen Blutungen – eine winzige Menge Blut am Röhrchen oder Schein reicht für eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus aus.
Wie Hepatitis C übertragen wird
Das Hepatitis-C-Virus wird durch Blut übertragen – vor allem beim Drogengebrauch (über gemeinsam benutzte Nadeln und Utensilien beim Spritzen von Drogen, aber auch über Röhrchen oder Geldscheine beim Sniefen). Beim Sex kommt es eher selten zu einer Ansteckung; ein Risiko besteht hier bei Praktiken, bei denen Blut im Spiel ist. Besonders leicht blutest du, wenn du dich fisten lässt, große Dildos benutzt oder der Analverkehr besonders hart ist und lange dauert (Schwanzpiercings, Viagra…). Je weniger du dabei spürst (wegen Alkohol, Poppers, Crystal, Special K…), desto höher ist die Verletzungsgefahr.
Erhöht ist das Übertragungsrisiko nach Operationen im Analbereich (z.B. nach Entfernung von Feigwarzen) oder am Schwanz (z.B. nach einer Beschneidung). Nimm dir nach einer solchen Operation Zeit – das sollte dir dein Schwanz oder dein Hintern wert sein! Nach kompletter Wundheilung kannst du entspannter Sex haben – ohne das Risiko, dass Wunden wieder aufreißen und du zusätzlich eine Hepatitis C bekommst.
Wie sich eine Hepatitis C zeigt
Oftmals zeigt sich eine Hepatitis C gar nicht, d.h., es gibt keine Symptome oder Beschwerden. In etwa 10 bis 20 % der Fälle treten grippeähnliche Symptome auf, manchmal kann es auch zu einer Gelbfärbung von Augen und Haut kommen. Meist wird die Hepatitis aber erst bei einer Blutuntersuchung entdeckt. Eine chronische Hepatitis verläuft über Jahre oder Jahrzehnte symptomlos oder symptomarm (mit Müdigkeit, Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit). Bei einem Drittel der nichtbehandelten chronischen Infektionen kommt es zu Leberfibrose, bei einem Fünftel nach Jahren oder Jahrzehnten zu einer Leberzirrhose mit zunehmendem Verlust der Leberfunktion.
Wie Hepatitis C behandelt wird
Ca. 40 % der Erkrankungen heilen von selbst aus, meist wird die Hepatitis C aber chronisch. Die Therapie ist deutlich komplizierter und nebenwirkungsreicher als bei Chlamydien & Co.: Man behandelt ein halbes oder ein Jahr mit Interferon (das unter die Haut gespritzt werden muss) und einem weiteren antiviralen Medikament. Die Nebenwirkungen sind nicht ohne: Depressionen, Müdigkeit, Haarausfall, Blutarmut, Gewichtsverlust. Und der Therapieerfolg ist nicht garantiert, manchmal bleibt die Hepatitis trotz Therapie.
Wichtig: Auch nach einer erfolgreichen Behandlung kann man sich immer wieder neu mit Hepatitis C anstecken!
Quelle:www.iwwit.de
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