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caroline

Er wusste nichts von meiner Jungfräulichkeit


Madleen, 21 Jahre, Eberswalde

Ich habe mir kein klassisches, kitschig romantisches erstes Mal vorgestellt, mit Blumen und Kerzen und Schnickschnack, so wie man es immer hört und liest. Das hätte auch kaum dem Lebensgefühl entsprochen, dass ich zu der Zeit in mir trug. Ich war zuvor mehrere Jahre in stationärer psychologischer Behandlung gewesen. Als ich zurückkam, wurde ich gerade 18 und beschloss, nun mein Leben zu beginnen. Der kommende Sommer war daraufhin geprägt von Festivals, Parties, unzähligen neuen Bekanntschaften sowie ersten ernst zu nehmenden intimen Kontakten mit Männern – aber den ersten Sex erlebte ich vorerst mit niemandem (bzw. mit meiner ersten kurzen Liebschaft klappte es nicht beim ersten Versuch).

Am Ende einer Open Air-Party im Spätsommer stach mir dann ein völlig durchgeknallter Typ ins Auge, wie er plötzlich anfing allein auf der Tanzfläche wie wild herumzuzappeln und zu springen - im ersten Moment schreckte mich das ab, ich dachte er sei auf einem seltsamen Trip. Danach sah ich ihn aber immer wieder in verschiedenen Lokalitäten der Stadt, im gleichen Bekanntenkreis wie meinem – und er erschien mir immer reizvoller und attraktiver. Mit der Zeit lernten wir uns kennen, kamen uns näher und hatten eine schöne Zeit, ich war ziemlich fasziniert von diesem verrückten Menschen. Zudem war er einige Jahre älter (26, zu dem Zeitpunkt, glaube ich) und hatte völlig andere Dinge erlebt und andere Geschichten zu erzählen als ich junger Spund, der quasi gerade frisch ins Leben gestapft war; das war spannend.

Nun zur eigentlichen Story:
Er arbeitete in einer kleinen Café-Kneipe. An einem Nachmittag besuchte ich ihn dort nach der Schule, wir tranken einen Kaffee zusammen und ich erzählte, dass ich gerade auf dem Weg zum Ballettunterricht sei und wenn er wolle, könne er mitkommen und zuschauen oder mich danach abholen. Als ich aus dem Unterricht kam, war er nicht dort und ich war schon enttäuscht; ich zog mich um und ging hinunter, da stand er im Gang und beäugte die Fotos und Aushänge – wunderbar! Das Losfahren war noch chaotisch, weil mir mein Schlüssel im Fahrradschloss abbroch; wir waren fast die letzten im Ballettstudio, es war schon spät und wir suchten mit der letzten Mitarbeiterin im Studio noch diverse Werkzeuge, um irgendwie das Schloss aufzubrechen.

Als dies dann endlich geschafft war, wollten Adrian (so hieß er) und ich eigentlich zusammen in eine Kneipe fahren und Abendbrot essen, doch auf dem Weg dahin fiel ihm ein, dass es für ihn günstiger wäre, auf dem Weg von zuhause etwas abzuholen, was er in der Kneipe eh jemandem zurückgeben wollte. Ich meinte, mir wäre es völlig egal, was wir nun tun, es sei nur wichtig, dass ich in der nächsten halben Stunde noch einmal kurz in meinen Deutschhefter schaue wegen der Klausur am nächsten Tag, und dann wäre ich fit für morgen und der Abend entspannt. So fuhren wir zu ihm, er erledigte seine Sachen, ich lernte für die Klausur… und als wir beide fertig waren… flezten wir bereits auf dem Bett und waren zu faul, uns noch mal fortzubewegen. Wir überlegten und ich räumte ein, dass ich alles dabei hätte, was ich für den nächsten Tag bräuchte, meinetwegen könnten wir auch einfach bei ihm bleiben.

Ich ließ mir ein T-Shirt zum Schlafen von ihm geben, ging ins Bad, zog mir das T-Shirt und mein kurzes Höschen vom Training an… und stand noch eine gefühlte halbe Stunde vor dem Spiegel und zupfte an dem Stoff rum in dem Versuch alles so wenig schrecklich wie möglich aussehen zu lassen, obwohl mir bewusst war, dass die Intensität des Schames beim Anblick meines Spiegelbildes viel zu übertrieben war. Als wir im Bett lagen und uns zusammenkuschelten und küssten, beschloss ich, dass ich es heute mit IHM passieren lassen würde – er war ein besonderer Mensch und es war alles unerwartet und gleichzeitig unkompliziert; ich wollte keinen großen Hehl um meine ‚Entjungferung’ machen – er war ein erwachsener Mann, wieso sollten wir wohl aus seiner Sicht in so einer intimen, schönen Situation nicht miteinander schlafen?! So geschah es.

Es war für mich auf jeden Fall ein großer Bonus, meinen ersten Sex mit einem erfahrenen Mann zu erleben, so wusste ich gleich, was mich noch alles Wundervolles erwarten kann… Schon alles, was vor dem Hauptakt geschah, genoss ich sehr; er war ein Frauenverwöhner. Als er in mich eindrang, wollte es erst nicht so recht klappen - er hatte auch nicht das passende Einstiegsmodell für eine unberührte Vagina - danach war es extrem schmerzhaft. Lust erlebte ich nur darin, einen so gutgebauten schönen Körper über mir zu haben, den ich berühren durfte, wo ich wollte, der Rest war tatsächlich sehr schmerzhaft – doch es war okay, denn ich wusste, zu einem anderen Zeitpunkt würde es nicht weniger schmerzhaft sein, da wollte ich jetzt durch. Ich war mir sicher, er genoss es und bemerkte offenbar nichts Ungewöhliches.

Danach ging ich kurz auf die Toilette, als ich wieder zu ihm unter die Bettdecke kroch, zögerte ich kurz, und meinte dann zu ihm: „Soll ich dir was sagen? …ich war bis vor einer Stunde noch Jungfrau.“ Und grinste ihn an. Er geniert sich, glaube ich, heute noch ein wenig, dass er es nicht bemerkt hatte. Aber mir gefiel das, ich hatte es mir nicht anders gewünscht.
Am nächsten Morgen stand ich nach drei Stunden Schlaf auf und kam beschwingt und gutgelaunt pünktlich zu meinem Klausurtermin (ich war sonst fast nie pünktlich!) und leistete gute Arbeit.

Die nächsten Male waren zwar immernoch, aber mit jeder Wiederholung weniger schmerzhaft – heute genieße ich kaum etwas mehr als die Intimität und Sex mit einem schönen Menschen, ich gehe sehr frei damit um und fühle mich hinsichtlich meiner Sexualität ausreichend selbstbestimmt.

 

 


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