Aus dem Alltag einer transsexuellen Prostituierten
Leyla ist 23, transsexuell und arbeitet in Freiburg als Prostituierte. Im großen fudder-Portrait erzählt sie ganz offen, wie sie zu diesem Job gekommen ist, was sie empfindet, wenn sie ihre Kunden bedient und welche Grenzen diese zu beachten haben. Der Bericht einer Frau, deren Beruf von großen Teilen der Gesellschaft immer noch nicht akzeptiert wird.
Der Anfang
Mit 18 habe ich angefangen, als Prostituierte zu arbeiten. Nach dem Hauptschulabschluss habe ich eine Ausbildung zur Nageldesignerin gemacht und anfangs auch in diesem Beruf gearbeitet.
Bald geriet ich aber in Geldschwierigkeiten und schaute mich nach anderen Verdienstmöglichkeiten um. Die Tante einer Freundin arbeitete als Prostituierte und hat mich neugierig gemacht. Erste Erfahrungen sammelte ich in einem Erotik-Massagesalon. Dort werden erotische Streicheleinheiten verteilt, es kommt aber nicht zum Akt. Irgendwann landete ich in einem Bordell.
Meinen ersten Tag dort erinnere ich noch sehr gut. Als meine Annonce im Anzeigenblatt erschien, wurde ich mit Anfragen bombardiert. Ich war die erste transsexuelle Prostituierte in Freiburg. Ich bin eine Frau, aber eben mit Penis. Meine damalige Chefin warf mich ins kalte Wasser. Sie erklärte mir nur kurz die Regeln: Nie ohne Gummi und "lass dir nicht die Zunge in den Hals stecken, das ist widerlich." Dann schickte sie mich direkt mit dem ersten Gast aufs Zimmer. Ich war schüchtern, aufgeregt und erleichtert, als die Stunde endlich vorbei war. Als der Kunde gegangen war, hatte ich 500 Euro Cash auf der Hand und ein komisches Gefühl im Bauch. Meine Kolleginnen schickten mich unter die Dusche und ich habe den Gast und den Ekel einfach abgewaschen.
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