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Herpes genitalis
ErregerDas DNA-Virus Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV 2), auch als Herpes hominis bezeichnet. EpidemiologieIn Westeuropa bei 4-18% der Allgemeinbevölkerung nachweisbar, bei 10-40% der HIV-Infizierten, bei Personen mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen in 20-80%. ÜbertragungswegeKontaktinfektion, Tröpfcheninfektion. SymptomatikNach einer Inkubationszeit von wenigen (2-12) Tagen bis Wochen schmerzhafte Haut- bzw. Schleimhautveränderungen v.a. an Penis, Vulva und Vagina (Vulvovaginitis herpetica), Gebärmutterhals, Analbereich oder Darm; Juckreiz, Hautrötung, und Bildung von Bläschen, die sich schließlich öffnen; eventuell Fieber, Lymphknotenschwellung. Als Komplikation kann ein Befall größerer Hautareale oder innerer Organe auftreten. Rezidive sind häufig. DiagnoseDirekter Erregernachweis in Abstrichen aus Bläschen, Antigentests; eventuell Polymerasekettenreaktion (PCR) oder Ligasekettenreaktion (LCR). MeldepflichtNein. TherapieGgf. Virostatika (z.B. Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir) zur Begrenzung der Ausbreitung. Bei häufigen Rezidiven eventuell anhaltende Suppressionstherapie. ProphylaxeKondome und Vermeidung von Kontakt mit infektiöser Bläschenflüssigkeit. HIV-assoziierte BesonderheitenInfektionen können insbesondere bei Immunschwäche generalisiert verlaufen und häufig rezidivieren. Schwangerschafts-assoziierte BesonderheitenEine Mutter-Kind-Übertragung ist während der Schwangerschaft und Geburt möglich und kann zu schweren, lebensbedrohlichen Erkrankungen des Neugeborenen führen; Vermeidung durch Schnittentbindung (Kaiserschnitt). Keine Behandlung mit Aciclovir in der 1.-14. Schwangerschaftswoche, in der übrigen Zeit nur bei strenger Indikationsstellung. |